Können Narzissten vermissen?

Können Narzissten vermissen?

Für viele Opfer narzisstischen Missbrauchs stellt sich oft die folgende drängende Frage: Können Narzissten vermissen? Lass uns also in die Analyse gehen und genau hinschauen.

In der Fragestellung liegt zum einen die Hoffnung verborgen, der Narzisst könne sie vermissen, eine Wandlung durchmachen und zu ihnen zurückkehren. Zum anderen ergibt sich die Frage für einen Teil der Opfer aus den Erfahrungen mit dem Hoovering, was den Versuch des Narzissten beschreibt, mit Taktiken des Love Bombings an die alte Beziehung anzuknüpfen und das Opfer erneut in den aktiven Missbrauchskreislauf zu ziehen oder wenigstens im passiven Missbrauch zu halten, der dem Narzissten zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise nutzen könnte.

Können Narzissten vermissen: Die Illusion der Liebe

In gewisser Weise ist die Frage bzw. ihre Antwort damit verbunden, ob der Narzisst Liebe empfindet. Bei einer genauen Analyse ist die emotionale Bindung zum Opfer als Person nicht gegeben, sodass sich die Liebe des Narzissten als Täuschung und somit Illusion entpuppt.

Die Sehnsucht nach einem Menschen kann vom Narzissten ebenso hervorragend vorgetragen werden wie die Liebe selbst. Doch hierbei geht es lediglich darum, bestimmte Formen der Zufuhr zu vermissen oder gezielt dafür sorgen zu wollen, die mit dem Opfer verbundene Zufuhr „warm“ zu halten und somit im passiven Missbrauch einzubinden. Jedem Narzissten kann seine Droge ausgehen und es entstehen Engpässe.

Können Narzissten vermissen: Der Narzisst ist auf seine Bedürfnisse bezogen

Dem Narzissten geht es darum, seine narzisstischen Bedürfnisse zu befriedigen bzw. sie befriedigt zu bekommen. Daher erfolgt das Hoovering, was als „Vermissen“ missinterpretiert werden kann.

Die Hoffnung, der Narzisst könne dich vermissen und zu dir zurückkehren, entspringt letztlich der traumatischen Missbrauchsprozesse und der darin eingebundenen biochemischen Abläufe. Eines steht fest: Der Narzisst ändert sich nicht. Wenn du also im Geheimen hoffst, dass er zu dir zurückkehrt, dann wirst du akzeptieren müssen, dass er so ist, wie er ist, und so bleiben wird.

Der mögliche Wunsch nach Rache (1. Gedankengang: Der Narzisst vermisst mich. 2. Gedankengang: Ich gebe ihm einen Korb. 3. Gedankengang: Ich fühle mich gut, da ich mich rächen konnte.) ist stets ein Schlag für dich selbst, da du dann dazu neigst, daran teilzunehmen, ihn anzulocken und wirst vermutlich wieder in seine Fänge geraten. Der Fokussierung auf deine Regeneration sollte deine Energie gelten.

Können Narzissten vermissen? Nein, nicht dich oder andere Menschen.

Der Narzisst „vermisst“ nicht dich, sondern ist auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse und somit auf die Formen seiner Zufuhr ausgerichtet. Somit giert er aus reiner Abhängigkeit nach dieser Zufuhr.

Nach narzisstischem Missbrauch ist es sehr wichtig, den eigenen Fokus, der während des Missbrauchs vom Narzissten ausschließlich auf den Narzissten gelenkt wird, wieder zu sich selbst zurückzuführen und den Missbrauchskreislauf zu unterbrechen.

Herzliche Grüße,

PS: Ich bin übrigens der Ansicht, dass du es wert bist, ein Leben nach deinen Wünschen zu führen.

Ein Kommentar, sei der nächste!

  1. Alles das habe ich von meinem 16. bis zum 71. Lebensjahr erlebt. Endlose Bevormundungen, Fremdgehen, Lügen, Kontrollen, Demütigungen. Unser Bekanntenkreis bestand ausschließlich aus seinen Freunden . Eigene Freundinnen verbot er mir. Selbst über das Fernsehgerät hatte er die Hoheit. Mein Mann nahm sich (für ihn selbstverständlich)alle Freiheiten. Meine Schwiegermutter glaubte fest, die Geburt ihres Sohnes war eine Geschenk Gottes an die Menschheit. Ich war nicht gut genug. Keine wäre für diesen Sohn gut genug. Die Hörigkeit des Sohnes von seiner Mutter war pathologisch. Ich konnte meine Schwiegermutter in unserer Ehe ständig spüren, auch wenn sie körperlich nicht anwesend war. Meine anfängliche Liebe war längst erloschen. In unserem Hause gab es nie Auseinandersetzungen, denn ich habe zu allem geschwiegen, um unseren Söhnen ein solides Elternhaus zu erhalten. Ich wollte mich erst scheiden lassen, wenn unsere Söhne groß wären. Als es endlich so weit war, habe ich dem Flehen meines Mannes nachgegeben und bin geblieben, obwohl ich wusste, dass es falsch für mich sei. Und alles war wie früher: Ursula Fremdgehen, Demütigungen, Lügen….. Am Ende seines Lebens vor zehn Jahren lobte er mich für meine Selbstlosigkeit. Welch ein Hohn.

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